Kaffeeernte – Verschiedene Ernte-Methoden im Überblick

Der lange Weg vom Anbau zur Kaffeeernte

Die Kaffeeernte ist ein aufwendiger und langwieriger Prozess. Kaffeepflanzen wachsen nur in bestimmten Regionen der Erde. Außerdem müssen sie nach dem Anbau gehegt, gepflegt und gedüngt werden.

Erst nach wenigstens drei bis 4 Jahren bringen Kaffeepflanzen einen guten Ertrag. Bis zu maximalen Erträgen muss man sogar zehn Jahre warten. Nach zwanzig Jahren gehen die Kaffee-Erträge wieder zurück. Doch wann ist die optimale Kaffeeernte Zeit und welche Verfahren werden dazu angewandt?

Wann beginnt die Kaffeeernte?

Je nach Anbaugebiet und den klimatischen Bedingungen findet die Ernteperiode in unterschiedlichen Monaten statt. Während in vielen Kaffeeanbaugebieten nur einmal jährlich geerntet wird, gibt es an anderen Standorten auch zwei Kaffeeernten pro Jahr. Entscheidend dafür ist die Lage des Anbaugebietes.

Die Erntezeit hängt außerdem vom Breitengrad ab: Nördlich des Äquators erntet man zwischen den Monaten September und Dezember. Südlich des Äquators von April bis August. In direkter Äquatornähe kann die Kaffee-Ernte zu allen Jahreszeiten stattfinden.

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Nur die roten Kaffeekirschen werden verwendet

Beim Blühen des Kaffeebaums bilden sich an ihm die sogenannten Kaffeekirschen. Nach etwa sechs bis sieben Monaten sind diese meist reif für die Ernte. Allerdings kann die Reifezeit je nach Sorte und Region auch bis zu zehn Monate dauern.

Reife Kaffeekirschen erkennt man an der an der Farbe. Diese ändert sich beim Reifevorgang von grün auf orange bzw. rot. Rote Kirschen tragen einen leicht süßlichen, fruchtigen Geschmack. Schwarze Kaffeekirschen sieht bereits zu lange gereift und geben ein fauliges, fermentiertes Aroma. Bei der Ernte werden also nur rötliche Kaffeekirschen gepflückt. Diese bilden die Grundlage für einen aromatisch geschmackvollen Kaffee.

Grüne oder schwarze Kaffeekirschen lässt man dagegen außen vor. Diese würden den Kaffeegeschmack nur negativ beeinflussen. Die reifen Kaffeekirschen müssen schnell geerntet werden. Verpasst man den richtigen Zeitpunkt werden sie schnell überreif und färben sich dunkel.

Die drei verschiedenen Kaffeeernte Methoden

Insgesamt unterscheidet man zwischen drei unterschiedlichen Erntemethoden. Je nach den örtlichen Gegebenheiten und der Kaffeeart wählt man die entsprechende Methode. Die Qualität des Kaffees hängt von der Ernte ab.

Kaffeeernte per Picking-Methode

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Die Picking Methode gilt als aufwändigste der drei Kaffeeernte-Methoden. Per Hand werden die einzelnen Kaffeekirschen vom Strauch geholt. Beim Ernten achten die Pflücker sorgfältig darauf nur rote, reife Kirschkerne zu pflücken. Unreife Kirschen bleiben weiterhin am Baum und werden im Abstand von jeweils 14 Tagen erneut durchsucht. 

Aufgrund des Einsatzes von Kaffeepflückern gilt diese Methode als sehr zeitaufwendig und kostenintensiv. Im Durchschnitt müssen die Arbeiter 2,5 Kilogramm Kaffeekirschen für 500 Gramm getrockneten Kaffee ernten. Sehr guter Kaffee hat eben seinen Preis und dieser wird mit Kaffeebohnen der Picking Methode ermöglicht.

Kaffeeernte per Stripping-Methode – Manuell und maschinell

Bei der Stripping Methode ist man alles andere als wählerisch. Mit einer Art Kamm arbeiten sich Plantagenarbeiter Strauch für Strauch vor. Dabei werden alle Kaffeekirschen, ganz egal ob reif oder unreif, abgestreift. Lediglich die kahlen Zweige des Kaffeebaums bleiben zurück. Weniger als 30 Minuten benötigen die Kaffeepflücker für das Leeren eines kompletten Strauches.

Bei einer späteren Nachkontrolle werden zwar einige unreife Kirschen aussortiert, aber auch oftmals übersehen. Dies hat zur Folge dass mit diesen Kirschen hergestellter Kaffee meist preiswerter ist.

Die maschinelle Ernte

Besonders in Brasilien auf großen Kaffeefarmen werden Pflückmaschinen eingesetzt um Kaffeeplantagen “abzukämmen”. Erntemaschinen dieser Art können jedoch nur auf flachem Terrain eingesetzt werden.

Bei der maschinellen Methode gelangen auch Äste, Blätter und Steine mit ins Erntegut, welche später aussortiert werden müssen. Ebenso werden anschließend unreife Kirschen von reifen Kirschen getrennt.

Die maschinelle Kaffeeernte gilt als die mit dem niedrigsten Aufwand. Das ganze spiegelt sich später auch beim Preis im Supermarkt wieder. Maschinell geernteter Kaffee gilt als sehr günstig.